Interview mit Katja Heimann-Kiefer
Übersetzerin | Lektorin | Texterin
Warum trägst du das Siegel?
KI hat massive Auswirkungen auf die Übersetzungs- und Textbranche. Das tut der Textqualität nicht gut, was viele leider nicht erkennen. Viele kluge Köpfe werden mit ihrem Wissen und ihrer Kreativität ausgebremst.
Ich bin stolz auf das, was ich kann, und ich erlebe jeden Tag in meiner Arbeit Momente, wo ich sicher bin, dass die KI das nicht so gut hingekriegt hätte, wichtige Fragen nicht stellt, mögliche Probleme nicht erkennt. Auf diesen Mehrwert meines menschlichen Hirns möchte ich mit dem MI-Siegel hinweisen.
Wie beeinflusst KI deine Arbeit?
Das zeigt sich zum Beispiel in der Auftragslage, bei mir vor allem bei den Übersetzungen. Viele Agenturen vergeben fast nur noch Post-Editing von maschinellen Übersetzungen – zu Schrottpreisen, und wie man hört, wird das Endergebnis auch nie richtig gut. Ich habe solche Aufträge noch nicht bearbeitet, denn zum Glück halten mir meine Direktkunden und Qualitätsagenturen die Treue, aber es wird schwieriger.
Nutze ich selbst KI? Sehr gelegentlich, mal als Ideengeberin beim Schreiben.
Wie kommunizierst du die Qualität deiner Arbeit?
Meine Kunden kennen den Wert guter Texte und Übersetzungen und wissen, was sie an mir haben. Für alle anderen erkläre ich auf meiner Website, was mir in meiner Arbeit wichtig ist. Der Wert meiner Arbeit geht über gute Sprache, Sorgfalt und Fachwissen hinaus: Ich arbeite nicht stumpf Projekte ab, sondern behalte den Nutzen für meine Kunden im Blick, stelle Fragen, bleibe im Gespräch. Dass das ankommt, zeigen die Kundenstimmen auf meiner Website.